Materialien: Technische Produkte

Melamin ist ein Kunststoff mit natürlichen Rohstoffen, der in gleicher Weise wie Urea produziert wird. Dieses unzerbrechliche und kratzfeste Material wird am Häufigsten bei Tellern, Schalen, Bechern und Tassen eingesetzt. Melamin eignet sich auch ausgezeichnet für Knöpfe, bei denen hohe Anforderungen an Hygiene und Festigkeit gestellt werden, wie z.B. bei Arbeitsbekleidung für Pflegepersonal, Ärzte, Labortechniker und Handwerker.
Das Grundmaterial ist weiß. Farbpigmente werden direkt im Material verarbeitet, da es nicht eingefärbt werden kann. Designs, Logos und Firmennamen können in die Form gepresst oder am Ende des Produktionsprozesses gelasert oder auf das Produkt gedruckt werden. Laser und Brennpunkte sind in weiß sichtbar.
 

Messing ist eine Kupferlegierung mit ca. 40% Zink. Andere Metalle können in geringen Mengen zugegeben werden, um den Legierungen unterschiedliche Eigenschaften zu verleihen. Wenn der Zinkanteil niedriger und ein anderes Metall die zweite Hauptkomponente ist, wird es nicht Messing genannt sondern z.B. Bronze (Zinn), Neusilber (Nickel), Weißtombak (Arsen) oder Siliziumtombak (Silizium). Aufgrund der hohen Biegsamkeit ist das Material leicht zu stanzen und in Formen zu ziehen. Mit Beschichtungen und galvanischen Metallfarben kann der Oxidationsprozess gestoppt und das Aussehen nach Wunsch angepasst werden.

Edelstahl - Rostfreistahl unterliegt dem gleichen Verfahren wie Messing. Für Edelstahl ist jedoch keine galvanische Behandlung erforderlich. Es ist eine Legierung aus Eisen, Chrom, Nickel und Kohlenstoff.

Polyamid ist ein Molekül, das aus einer Kette von Monomeren des Typs Amide besteht. Wolle und Seide sind natürliche Polyamide. Darüber hinaus gibt es unzählige Polyamid-Kunststoffe unter den Handelsnamen wie Cordura, Kevlar, Nylon, Perlon und Tactel. Das berühmteste Polyamid wurde als Nylon erstmals 1938 kommerziell für Zahnbürsten-Borsten verwendet. Auf der New Yorker Weltausstellung 1939 wurden die berühmten Damenstrümpfe oder "Nylons" vorgestellt und ab 1940 weltweit verkauft. Während des Zweiten Weltkrieges wurde fast die gesamte Nylonproduktion zur Armee umgeleitet, zwecks Herstellung von Fallschirmen und Fallschirmschnüren. Nylonpolymere sind bedeutend bei der Produktion von Textilien und Fasern (Kleidung, Klettband, Gurtband, Kordel usw.), von Formen (Formteile für Autos, elektrische Geräte, Verschlüsse und Zubehör usw.) und von Folien (hauptsächlich für Lebensmittelverpackungen). Sie haben eine hohe mechanische und thermische Stabilität, gute Gleit- und Verschleißeigenschaften, hohe Bruch- und Zugfestigkeit, Schlagzähigkeit und eine geringe Feuchtigkeitsaufnahme.
 

Für Formteile verwendet man zwei Haupttypen von Polyamid (Nylon):
PA 6.0 ist das am häufigsten verwendete Material für das Spritzgussverfahren. Es lässt sich ausgezeichnet verarbeiten und ist im Vergleich zu PA 6.6 günstiger.
PA 6.6 ist PA 6.0 chemisch ähnlich, absorbiert aber weniger Feuchtigkeit, ist härter, langlebiger, hitze- und Hydrolyse beständiger.
Beiden Varianten können Additive zugefügt werden, wie z. B. Glasfaser verstärkend und Feuer hemmend (FR), im Falle von  extremen Anwendungen. PA 6.0 und PA 6.6 sind in der Regel formstabil, wärmebeständig, auch bei niedrigen Temperaturen sehr elastisch und haben ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Polyester ist ein Polymer, das sowohl thermoplastisch (schmilzt unter dem Einfluss von thermischen Bedingungen) als auch thermohärtend (aushärten unter dem Einfluss chemischer oder thermischer Reaktion) verarbeitet werden kann.
Für textile Anwendungen wird Polyester durch Schmelzspinnen thermoplastisch zu Filamenten (Garnen) verarbeitet. Die Elastizität ist höher als die von Polyamid. Polyester eignet sich daher sehr gut als Beimischung von Garnen, die nicht knittern dürfen und deren Form erhalten bleiben soll. Polyester nimmt bei normalem Klima kaum Feuchtigkeit auf, ist sehr beständig gegen Säuren, Oxidationsmittel, verdünnten Laugen und Sonnenlicht. Bakterien und Pilze beeinträchtigen die Fasern nicht.
Polyester schmilzt, bevor es brennt. Die Flamme ist deutlich rußig und es bleibt eine harte, braune Kugel zurück. Die Fasern/Garne brennen mit einem süßlichen Geruch. Die Schmelztemperatur liegt bei etwa 250° C und ist daher hitzebeständiger als Polyamid 6.0 und etwa gleich wie Polyamid 6.6.
Polyester wird sehr unterschiedlich eingesetzt. Technische Textilanwendungen: z.B. Segel und Taue, Förderbänder, Sicherheitsgurte, Gurtbänder, Kordeln und Klettverschlüsse.
Thermohärtendes Polyester ist eine flüssige Mischung aus ungesättigtem Polyester und Styrol. Diese beiden Komponenten können unter dem Einfluss eines Härters (Peroxid) oder Katalysators zu einem harten Kunststoff verarbeitet werden, aus dem sich z.B. Knöpfe, Schnallen und Accessoires produzieren lassen. Lesen Sie mehr über thermohärtendes Polyester unter Fashion – Materialien.
 

Polypropylen (PP) ist ein thermoplastisches Polymer, das eine sehr breite Anwendung hat auch bekannt ist unter dem Namen Polypropen. Polypropylen kann sehr rein produziert werden, ist resistent gegen chemische Lösungsmittel, Basen, Säuren und Bakterienwachstum. Das Polymer kann heiß in eine Form gepresst, aber auch geschnitten/gefräst und geschweißt werden. Polypropylen begegnen wir im Alltag in Form von Plastikflaschen, Teppichen, Plastikmöbeln, Segelbooten und vielen Autoteilen. Andere Anwendungen sind Rohre, Filtermaterialien und Kunststoffprodukte, bei denen eine hochwertige Qualität Voraussetzung ist. Polypropylen wird auch in Seilen/Tauen und Kordeln verarbeitet. Das Material lässt sich problemlos recyceln.
 

Polyoxymethylen (POM), auch bekannt als Acetal, Polyacetal und Polyformaldehyd, ist ein synthetisches Polymer, das für Präzisionskomponenten verwendet wird, die eine hohe Festigkeit aufweisen müssen, wenig Reibung und eine ausgezeichnete Dimensionsstabilität haben, auch bei niedrigen Temperaturen bis zu -40°C. POM wird, wie andere synthetische Polymere von verschiedenen chemischen Unternehmen mit leicht unterschiedlichen Formeln produziert und unter den Markennamen Delrin, Celcon, Ramtal, Duracon, Kepital und Hostaform verkauft. POM/Acetal hat außergewöhnliche elastische Eigenschaften, die starke Stöße und Vibrationen absorbieren. Außerdem nimmt es wenig Feuchtigkeit auf und ist resistent gegen Öle und Kraftstoffe. Aufgrund der hohen kristallinen Zusammensetzung ist POM opak weiß, kann aber durch Zugabe von Farbstoffen in allen Farben angeboten werden.
Typische Anwendungen für das im Spritzgussverfahren verarbeitete POM sind technische Hochleistungskomponenten, wie beispielsweise kleine Zahnräder, Kugellager, Brillengestelle, Skibindungen, Befestigungsteile, Griffe, Verschluss-Systeme, Schnallen, Schließen (wie side release buckles und safety buckles) und ähnliches Zubehör.
 

Thermoplastisches Elastomer (TPE), das auch als thermoplastisches Kautschuk bezeichnet wird, ist eine physikalische Mischung aus Polymeren (üblicherweise eine Kombination von Kunststoff und Gummi), die elastisch ist bei Raumtemperatur und durch Erhitzen in Form gebracht werden kann. Es behält diese Form nach dem Abkühlen bei und kann erneut erwärmt werden, um es umzuformen. TPE-Materialien können im Gegensatz zu "normalen" Kautschuken recycelt werden, die aufgrund ihrer wärmehärtenden Eigenschaften nicht recycelbar sind.
Eine der wichtigsten Produktionsverfahren das Spritzguss-Verfahren, das extrem schnell und sehr wirtschaftlich ist. Farbpigmente sind dem Material leicht zuzufügen. Material kann inzwischen auch in 3D gedruckt werden. TPE's kommen hauptsächlich im Automobilsektor, bei Haushaltsgeräten, Elektroinstallationen und Kabeln, Zubehör für Taschen / Koffern, Schulterpolstern und Protektoren zum Einsatz.